VDZI-Verbandstag vom 16. - 18. Mai in Heidelberg

(12 Juni 2019) - Zum 63. Mal trafen sich die Delegierten der Mitglieds-innungen des VDZI zu ihrer Jahresmitgliederversammlung, diesmal ausgerichtet von den Zahntechniker-Innungen Württemberg und Baden.

Im Mittelpunkt der berufspolitischen Diskussionen standen die Berufsausbildung und die ab Mai 2020 geltende Medizinprodukteverordnung (MDR=Medical Device Regulation). Daneben wurde schwerpunktmäßig auch durch Anträge einzelner Innungen das Thema Z-MVZ (Zahnmedizinische Versorgungszentren) breit und ausgiebig diskutiert. Dies führte zu einer klaren Positionierung des Verbandes.

Schon seit einiger Zeit ist der VDZI im Vorstand und in einer speziellen Arbeitsgruppe mit dem Thema einer neuen und auf die digitale Welt zugeschnittenen Ausbildungsordnung beschäftigt. Einstimmig votierten die Delegierten, eine neue Ausbildungsordnung gemeinsam mit den Sozialpartnern zu erarbeiten. Wie wichtig dem VDZI die berufliche Bildung ist, wurde mit dem Positionspapier „Zahntechnik – Ein Beruf der Zukunft in einer Welt des Handwerks 4.0“ zum Ausdruck gebracht, was einstimmige Unterstützung auf dem Verbandstag fand. Im September dieses Jahres wird es in Berlin einen Dentalen Bildungsgipfel geben, um das Positionspapier mit Leben zu füllen.

Welche Arbeit der VDZI im Hintergrund leistet, um das deutsche Zahntechniker-Handwerk in seiner Gesamtheit vor überbordenden Auflagen und Anforderungen im Zuge der neuen MDR zu bewahren, wurde insbesondere in einem Vortrag des Generalsekretärs Winkler deutlich. In Übersetzungs- und Auslegungsfragen der neuen MDR gilt es insbesondere in der Auseinandersetzung mit den Akteuren der Gesundheitsbranche wie Politik, Industrie, Handel, Krankenkassen etc. eine breite Brust zu zeigen, um die handwerklichen Betriebe nicht mit noch mehr Bürokratie zu belasten. Dafür kämpft der VDZI auf allen Ebenen, sowohl im Ehren- als auch im Hauptamt. Eine vom VDZI erarbeitete Informationsbroschüre zur Umsetzung der MDR wurde auf dem Verbandstag vorgestellt und wird den Mitgliedsbetrieben der Innungen zur Verfügung gestellt.

Den dritten Schwerpunkt des Verbandstages nahm insbesondere Präsident Kruchen ins Visier – das Aufkeimen immer weiterer zahnmedizinischer Versorgungszentren und die dadurch voranschreitende Kommerzialisierung der Zahnmedizin. Davon betroffen seien auch die gewerblichen zahntechnischen Labore, wenn ein Z-MVZ ein eigenes Labor betreibt. Schwer vorstellbar sei es, dass ein Z-MVZ zulässigerweise ein eigenes zahntechnische Labor betreiben darf, wenn man sich die berufsrechtlichen Regelungen der Zahnärzte ansehe. Der Gründung eines eigenen gewerblichen Labors stünden insbesondere strafrechtliche Regelungen (Antikorruptionsgesetz) entgegen. Aufgerufen seien nunmehr zunächst die überwachenden Behörden. Darüber hinaus werde aber an die Politik appelliert, ein klarstellendes Verbot für das Betreiben eines eigenen Labors für die Betreiber eines Z-MVZ ins Gesetz zu schreiben.

Darüber hinaus wurden zahlreiche Themen angesprochen, wie die Vorbereitungen auf die nächsten Vergütungsverhandlungen auf Bundes- wie auch Landesebene, spezielle Abrechnungsfragen oder etwa die Anpassung von QS-Dental an die neue MDR. Der vor einem Jahr gewählte Vorstand hat mit seiner Arbeit volle Fahrt aufgenommen – das zeigte sich in allen berufspolitischen Themen. Am Rande des Verbandstages trafen sich in eigenen Formaten Labore mit kierferorthopädischem Schwerpunkt und zahntechnische Unternehmerinnen. Der VDZI ist Spiegelbild des Gewerkes: Moderne Zahntechnik ist digital, breit aufgestellt und hochspezialisiert, ist männlich wie weiblich und braucht junges Unternehmer(innen)tum, welches sich den neuen Anforderungen stellt. Eine lebendige, manchmal kontroverse, aber stets kollegiale Diskussion brachte dies in Heidelberg zum Ausdruck.

Diese Website benutzt Cookies, um Ihnen das beste Erlebnis zu ermöglichen. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.